Eizellspende

Wie alles begann

Warum wir eine Behandlung brauchten und die Suche nach der richtigen Klinik.

Von Daniela Walch, einer ehemaligen Patientin der Aagaard Kinderwunschklinik.Teil 1 von 3. Eine kostenpflichtige Kooperation zwischen Daniela Walch und der Aagaard Kinderwunschklinik.

Schwanger werden ist schwerer als gedacht

Wie so viele Paare wollten mein Partner und ich eine Familie gründen und ein oder zwei Kinder bekommen. Doch was sich zunächst wie das Natürlichste der Welt anfühlte, stellte sich als schwierig heraus. Jeden Monat wurden wir aufs Neue enttäuscht, ich wurde einfach nicht schwanger. Nach einiger Zeit wagten wir schließlich den Weg in eine Kinderwunschklinik, wo verschiedene Sachen untersucht wurden. Doch Spermiogramm, Hormone und Gebärmutter waren völlig normal und unauffällig, die Ärzte fanden erstmal keine Erklärung, warum ich nicht schwanger wurde.

Assistierte Befruchtung war keine Lösung

Wir begannen mit einer assistierten Befruchtung, zunächst zwei IVFs und dann ICSIs – und jetzt erkannten die Ärzte, warum ich nicht schwanger wurde. Mehrere Probleme kam zusammen: Ich war Low Responder, d.h. mein Körper produzierte nicht viele Eizellen. Von den Eizellen waren dann über die Hälfte mangelhaft, die Zellhülle war nicht richtig ausgebildet und fiel bei Berührung in sich zusammen. Schafften wir es doch einmal zu einer Blastozyste, so war diese von schlechter Qualität, d.h. die Einnistungschancen waren gering. In der gesamten Behandlungszeit in Deutschland, immerhin ein Dutzend assistierte Befruchtungen, bin ich nicht schwanger geworden.

Indikation für Eizellspende

Mit der Indikation war ich eine glasklare Kandidatin für eine Eizellspende. Doch die Eizellspende ist in Deutschland verboten und die Ärzte dürfen an einer solchen Behandlung nicht mithelfen. Außer Durchhalteparolen hatten mir die Ärzte nichts anzubieten. Schlimmer noch, sie sagten mir nicht einmal, dass eine Eizellspende als mögliche Lösung in Frage kommt. Und mangels Alternativen machten wir weiter ICSIs mit eigenen Eizellen, mit all den Belastungen für Körper, Seele und den Geldbeutel.

Erst eine Zweitmeinung sagte mir klipp und klar, ich solle über Eizellspende nachdenken. Und das taten wir. Monatelang, teilweise auch mit fachlichen Beratungen, bis uns klar war, dass das für uns ein gangbarer Weg ist.

Die Suche nach dem Land für die Spende

Durch die Beratung mit Fachleuten für donogene Gametenspende, also die Familienbildung mit Hilfe Dritter, war uns klar, dass wir die Spende offen wollen, so dass ein potenzielles Kind die Möglichkeit hat, später die Spenderin kennenzulernen und seine genetische Herkunft zu erforschen. Die offene Spende ist in einigen Ländern in Europa möglich. Da Finnland und Großbritannien für uns zu weit weg waren, konzentrierten wir uns auf Österreich, die Niederlande und Dänemark und nahmen Kontakt mit verschiedenen Kliniken auf. Von der Gesetzeslage, der Verkehrsanbindung und der Verfügbarkeit an Spenderinnen kristallisierte sich Dänemark als Favorit heraus.

Besuch bei Aagaard

Wir besuchten die Aagaard Klinik, um einen persönlichen Eindruck zu bekommen. Wir hatten ein Gespräch mit der Patientenkoordinatorin und dem leitenden Arzt. Und es hat sich für uns sofort passend angefühlt: Die dänischen Mediziner sind gleichzeitig herzlich und professionell. Wir wussten uns emotional und medizinisch in guten Händen. In der Aagaard Klinik in Dänemark stimmte für uns das Gesamtpaket.

Spenderinnen bei Aagaard

Die Aagaardklinik hatte ausreichend offene Spenderinnen und bot zusätzlich ein sog. erweitertes Profil an, bei dem die Empfänger Kinderfotos und/oder Briefen von den Spenderinnen bekommen. Das war uns sehr wichtig, denn relevanter als das Äußere der Spenderin war uns ihre inneren Eigenschaften, ihr Charakter, ihre Neigungen und Hobbys. Natürlich konnten wir uns keinen Charakter wünschen, aber durch das erweiterte Profil wurde die Spenderin für uns als Mensch einfach greifbar und das hat einen großen emotionalen Unterschied gemacht.

Die Wartezeit lag damals bei etwa vier bis sechs Monaten und das war für uns okay. In Dänemark sind nämlich keine Eizellbanken erlaubt, für jede Spende muss die Spenderin erneut stimulieren und die Eizellen gehören dann exklusiv einem Paar bzw. einer Empfängerin. Da die Spenderinnen im Durchschnitt recht jung sind, ist die Chance groß, dass ein Paar zwei oder drei Blastozysten (also befruchtete und weiterentwickelte Eizellen) bekommt, das erhöht die Chance auf ein Baby oder sogar ein Geschwisterkind.

Weitere Pluspunkte bei Aagaard

Ein weiterer Pluspunkt war, dass es keine versteckten Kosten gab. Die Aagaard Klinik sagte uns einen Preis, und in dem war alles enthalten, was zur Behandlung dazu gehört. So wussten wir genau, was auf uns zukommt. Schwierig war für uns die lange Anfahrt. Wir wohnen im Süden Deutschlands, Dänemark also sehr weit weg und es würde immer eine Übernachtung fällig sein. Immerhin gibt es aber fußläufig zur Klinik zwei Hotels. Und weil die Aagaard Klinik immer einen Kryotransfer durchführt, kann der Transfertermin zeitlich passend geplant werden, bspw. am Samstagvormittag.

Von Daniela Walch. Teil 1 von 3. Lesen Sie hier Teil 2.