Blutungsstörungen

Bei Frauen im gebärfähigen Alter reifen etwa alle vier Wochen eine oder mehrere Eizellen in den Eierstöcken heran. Während der Reifung der Eizelle wird in der Gebärmutterschleimhaut eine Schleimhautschicht gebildet. In dieser Schleimhautschicht kann sich ggf. eine befruchtete Eizelle einnisten. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, wird die Schleimhautschicht abgebaut. Zusammen mit der unbefruchteten Eizelle wird sie bei der Menstruation ausgestoßen. Dieser Prozess wird durch die Hormone Östrogen und Progesteron gesteuert und findet in der Regel bis zu den Wechseljahren einmal pro Monat statt. Nach den Wechseljahren wird die Schleimhaut normalerweise dünner. 

Blutungsstörungen können Symptome normaler Veränderungen aufgrund Ihres Alters sein. Auch infolge von psychischen Belastungen, Gewichtsveränderungen und intensiver körperlicher Aktivität können Störungen auftreten. Sie sollten jedoch auf die folgenden Veränderungen achten:

  • Starke und lang anhaltende Blutungen
  • Blutungen nach den Wechseljahren (der Menopause)
  • Schmierblutungen bei Geschlechtsverkehr
  • Schmierblutungen außerhalb der Menstruationsblutungen
  • Ausbleiben der Menstruation
  • Unregelmäßige Menstruation

Die oben genannten Symptome können auf eine Reihe von Krankheiten hindeuten, die behandelt werden müssen.  

VORUNTERSUCHUNG

Bei der Voruntersuchung hört sich der Gynäkologe Ihre Symptome an. Anschließend werden ein Ultraschall und eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt. Danach kann möglicherweise bereits eine Diagnose gestellt werden.

In anderen Fällen ist jedoch eine Gebärmuttermunduntersuchung nötig, bei der eine Gewebeprobe genommen wird, um Zellveränderungen auszuschließen (siehe Kolposkopie), oder aber es wird eine Gebärmutterspiegelung durchgeführt, um Polypen oder Fibrome auszuschließen (siehe Hysteroskopie).

Abhängig vom Ergebnis der Untersuchung wird nach Rücksprache mit Ihnen eine Behandlung festgelegt. Dabei kann es sich um eine medikamentöse Behandlung handeln (Hormonspirale, zyklische Gestagentherapie, Cyklokapron oder Antibabypille - siehe unten).

Die Behandlung kann aber auch chirurgischer Art sein (Entfernen der Gebärmutterschleimhaut, Entfernen von Polypen oder Fibromen und Gebärmutterentfernung).

MEDIKAMENTÖSE BEHANDLUNG

Wenn der Arzt ausgeschlossen hat, dass Zellveränderungen, Fibrome oder Polypen der Grund für unregelmäßige und oft starke Blutungen sind, können die Symptome medikamentös behandelt werden. Hierbei gibt es die folgenden Behandlungsmöglichkeiten:

Antibabypille

Eine gute Lösung für die Behandlung unregelmäßiger und starker Blutungen. Sie müssen jedoch regelmäßig zur Kontrolle gehen, da die Pille bei dieser Behandlung als Medikament gilt.

Hormonspirale

Anders als die Antibabypille enthält die Hormonspirale kein Östrogen, sondern nur Gestagen. Gestagen verhindert, dass sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt, und reduziert daher die Blutungsmenge (siehe Hormonspirale).

Zyklische Gestagentherapie

Diese kann Frauen, die nicht genug Progesteron produzieren, in den letzten 10-12 Tagen des Zyklus verabreicht werden.

Cyklokapron

Ein Mittel, das die Blutgerinnung fördert. Dadurch wird die Blutungsmenge an den Tagen, an denen die Blutungen am stärksten sind, reduziert.